Wer als neuer Mitarbeiter in einem Unternehmen angestellt wird, der bekommt seine Anstellung (in vielen Fällen) erst
einmal auf Probe. Diese Probezeit ist jedoch keine reine Schikane oder ein Probearbeiten, vielmehr hilft sie beiden
Parteien herauszufinden, ob alles zueinander passt. Passt der Mitarbeiter ins Unternehmen? Stimmen seine
Qualifikationen? Sind die Aufgaben der Qualifikation des Mitarbeiters angemessen? Passt die Unternehmenskultur
dem Mitarbeiter? Stellt nun eine Partei während der Probezeit Unstimmigkeiten fest, so kann jederzeit und ohne
Angabe von Gründen das Arbeitsverhältnis gekündigt werden. Allerdings muss hier eine Kündigungsfrist (soweit
tariflich nicht anders geregelt) von zwei Wochen eingehalten werden. Das Kündigungsrecht ist jedoch nicht der
einzige Unterschied zu einem festen Arbeitsvertrag.
Auch während der Probezeit hat ein neuer Mitarbeiter Anspruch auf Urlaub. Diesen kann er jedoch erst beanspruchen,
wenn er bereits sechs Monate gearbeitet hat. Wird der Arbeitsvertrag vorzeitig gekündigt, kann ein Zwölftel des
Jahresurlaubs (pro geleistetem Arbeitstag) beansprucht werden. Nach einem gearbeiteten Monat besteht also ein
Urlaubsanspruch von zwei Tagen. Kann dieser vom Mitarbeiter nicht in Anspruch genommen werden, so muss der
Arbeitgeber einen finanziellen Ausgleich schaffen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Probezeit ist die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Auf diese hat ein
Mitarbeiter in der Probezeit erst Anspruch, wenn er vier Wochen in dem Unternehmen gearbeitet hat. Fehlt ein
neuer Mitarbeiter innerhalb der ersten vier Wochen aus gesundheitlichen Gründen, bekommt er für diese Zeit keinen
Lohn.
Die Dauer der Probezeit beträgt in der Regel sechs Monate. In seltenen Fällen kann sie länger dauern. Kürzere
Probezeiten können unter Umständen verhandelt werden. Egal, wie lange die Probezeit dauert, die ersten Wochen sind
immer eine Bewährungsprobe für den neuen Mitarbeiter. Die ersten Wochen im neuen Unternehmen können der Startschuss
für eine glänzende Karriere sein. Gerade die erste Zeit ist aber auch voller Fallstricke und Fettnäpfchen. Um
Letzteres nicht schon am ersten Tag mit voller Wucht zu erwischen, gilt es einige Regeln zu beachten. Zuerst
einmal sollten sich neue Mitarbeiter allen Kollegen im Unternehmen höflich vorstellen. Und sofern es nicht zur
Unternehmenskultur gehört, sich zu "Duzen", sollten Kollegen stets mit "Sie" angeredet werden. Selbstverständlich
gehört es sich, nicht nur für Neulinge, pünktlich zu erscheinen. Zudem sollte der Arbeitsplatz nicht Punkt
Feierabend fluchtartig verlassen werden. Besser ist es, sich an den anderen Mitarbeitern zu orientieren. Das ist
jedoch nicht nur bezüglich der Feierabend- und Pausenzeiten wichtig. Die Probezeit sollte so intensiv wie möglich
damit verbracht werden, die Unternehmenskultur und die Abläufe genau zu beobachten. Mit äußerungen über Kollegen,
dem üblichen Klatsch und Tratsch, sowie mit Verbrüderungen sollten sich neue Mitarbeiter möglichst lange
zurückhalten. Schließlich kann nicht schon nach ein paar Tagen klar sein, welche Konflikte und Seilschaften es
gibt. Trotz aller beobachtender Zurückhaltung in der ersten Zeit, sollten neue Mitarbeiter nicht zum Eremiten
verkommen. Eine freundliche, aufgeschlossene Grundhaltung allen Mitarbeitern gegenüber ist hier der goldene
Mittelweg.
Der Dresscode ist übrigens nicht nur beim Vorstellungsgespräch von Bedeutung.
Die Kleidung, die für den Jobstart gewählt wird, sollte möglichst angepasst sein. Ist die Firmenkultur nach einiger
Zeit etwas besser bekannt, kann bei der Kleiderwahl auch etwas mehr Individualität einfließen.